Pferderouladen mit Ratatouille

Tja, das war das heutige Kochexperiment. Teilerfolg, denn ich habe mich in Mengen völlig verkalkuliert (kein Problem, gibt ja einen Gefrierschrank und leckere Rationen für einen anderen Tag sind ja auch was feines) und das Ratatouille ist mir irgendwie doch arg verkocht heute. Aber das kommt davon wenn man gleich mit mehreren Pötten hantieren will, das klappt beim ersten Mal noch nicht so richtig. Aber die Rouladen waren klasse – allerdings gigantisch. Nur zu empfehlen wenn man großen Hunger hat! Ich hab gleich etwas auf Vorrat gekocht (einen Bräter für nur eine Roulade zu benutzen wäre Quatsch), gibt ca. 3 Gerichte:

  • 3 Rouladen vom Pferd (vorsicht, die Dinger sind eher XXL Format, eine reicht da locker pro Person!)
  • 300g gemischtes Hack
  • entkernte schwarze Oliven „natur“ (so 10-15 Stück, kommt halt auf die Größe an – und den Geschmack)
  • 1 Zwiebel
  • 3 Knoblauchzehen
  • Senf (ich hatte einen schönen scharfen Feigensenf, aber einfacher mittelscharfer tuts wohl auch), 3 Esslöffel ungefähr
  • eine Möhre
  • halbe Sellerieknolle
  • ein Loorbeerblatt
  • 2 Nelken
  • etwas Pfefferkörner
  • 100ml Rotwein
  • 200ml Brühe (wahrscheinlich hätte es mehr sein dürfen, Soße war etwas dürftig)
  • 3 Paprika
  • eine Aubergine
  • eine Zuchini
  • 1-2 Tomaten
  • Basilikum, Oregano, Thymian, oder was sonst noch so an Gewürzen gefällt
  • Pfeffer und Salz wie üblich
  • Olivenöl

Bei der Zubereitung fängt man am besten mit den Rouladen und deren Füllung an – denn das dauert eh am längsten und die Rouladen schmoren dann im Ofen, da kann man dann in Ruhe das Ratatouille vorbereiten.

Übrigens empfiehlt sich für das Gericht der Besitz eines Bräters – das sind diese gigantischen und sauschweren Töpfe in ovaler Form, die man von Muttern vom Braten her kennt. Teuer, schwer, lästig, aber bei der Größe der Pferderouladen denkt gar nicht erst über einen normalen Topf nach, nehmt gleich einen Bräter.

  1. Zwiebel und Knoblauch kleinschnippeln
  2. Oliven kleinschnippeln
  3. weil wir dabei sind Auberginen auch schon mal kleinschnippeln und in Salzwasser einlegen (manchmal sind die Bitter, die brauchen also ein Bad vor der Nutzung)
  4. Hack, Zwiebeln, Knoblauch und Oliven ordentlich vermengen. Da kann man auch ruhig schon Gewürz (Thymian, Oregano) rein packen. Im Prinzip die Verteilung: Fleisch würzig, Gemüse eher milder, also hier die etwas kräftigeren Sachen.
  5. Rouladen glatt ausbreiten (und wundern worauf man das hinkriegt – die Teile sind gigantisch!)
  6. jede Roulade mit einen Esslöffel Senf bestreichen
  7. dann Füllung drauf verteilen
  8. Rouladen aufrollen und mit Rouladenringen oder Rouladennadeln fixieren (Ringe gingen bei mir einfacher – zwei pro Roulade, wegen der Größe)
  9. Sellerie, Möhre (und bei Wunsch ne weitere Zwiebel!) kleinschnippeln
  10. Backofen schon mal auf 170° einstellen und vorheizen lassen
  11. Öl im Bräter heiß werden lassen, Rouladen von allen Seiten ein paar Minuten scharf anbraten
  12. Rouladen raus, auf Teller zwischenlagern, Sellerie und Möhren Schnipsel rein in den Sud vom Rouladen anbraten
  13. Nelken, Loorbeerblatt und Pfefferkörner rein
  14. alles schön braten, sollte ruhig am Gemüse Spuren hinterlassen
  15. mit dem Rotwein ablöschen (also drüberkippen)
  16. alles wieder aufkochen lassen
  17. die Brühe hineinkippen
  18. nochmal alles aufkochen lassen
  19. Rouladen wieder in den Bräter reinpacken
  20. die Flüssigkeit sollte nicht zu wenig unten sein, denn einiges kocht noch weg und dann werden die Rouladen trocken, also notfalls mit etwas Wasser (oder wenn man noch hat Brühe) nachfüllen
  21. kurz aufkochen lassen
  22. den Bräter mit den Rouladen ab in den Backofen und da lassen wir ihn einfach mal 1.5 – 2 Stunden. Zwischendurch sollte man mal die Rouladen umdrehen (1-2 mal).

Da jetzt die Rouladen schmoren – und das dauert! – ist jetzt eine gute Zeit etwas aufzuräumen in der Küche und all die Teller und Schüsseln sauber zu machen, die man zwischendurch verbraucht hat weil man panikartig merkte das Ablagefläche für die Greifzange fehlte, oder das Gemüse ja auch irgendwo drin auf seine Bestimmung warten musste oder ähnliches. Kurz Luft holen und entspannen, Ratatouille ist eigentlich ganz einfach. So ca. 30 Minuten vor Ende der Rouladen dann mal mit dem Rest anfangen:

  1. Paprika und Zucchini alles in kleine Stücke schnippeln, Auberginen extra halten, die brauchen länger (optimal würde man alle drei Gemüse extra halten)
  2. bei Wunsch auch eine Zwiebel und etwas Knoblauch rein – kann man einfach bei den Rouladen oben mitmachen und etwas davon abzweigen für das Ratatuille)
  3. Tomaten auch schon mal kleinschnippeln (wer will kann die vorher in heißen Wasser etwas vorkochen und dann pellen – ich hab mit Tomatenpelle keine Probleme und spar mir das)
  4. Öl in der  Pfanne heißmachen
  5. Auberginen rein und vorbraten (hier kämen auch die Zwiebeln und der Knoblach mit rein)
  6. wenn die Auberginen anfangen glasig zu werden die Zucchini rein
  7. wenn die Zucchini anfangen glasig zu werden die Paprika und Tomaten rein
  8. alles ordentlich anbraten und auch schon mal etwas würzen. Die Tomaten sollen ruhig zerfallen, aber das andere Gemüse sollte in seiner Form noch erkennbar sein.
  9. Deckel auf die Pfanne (eure Pfanne hat doch einen Deckel, oder? Wenn nicht wirds schwierig!) und 5 Minuten garen lassen (das war mein Fehler, zu lange, wurde zu weich – die 5 Minuten sind so eine Schätzung von mir, ich hatte mehr)

Wenn das Ratatouille fertig ist, sollten auch die Rouladen fertig sein. Also die Rouladen raus aus dem Ofen und auf die Teller. Wer Soße will: einfach das Gemüse-Bratensaft-Gemisch aus dem Bräter durch ein Sieb filtern und dann etwas Wasser zum verdünnen und mit Soßenbinder Soße machen. Ist derzeit noch theoretisch bei mir, da nicht genug unten drin war um sich die Mühe zu machen, also hab ich nur etwas vom Bratenrückstand auf die Roulade getan.

Gegessen hab ich das ganze wieder wie üblich mit Brot. Dazu – da ich ihn ja eh schon offen hatte – ein Glas Wein. War sehr lecker (ok, im Restaurant hätte ich das doch arg weiche Ratatuille kommentiert, aber bei eigenen Experimenten bin ich dann doch recht tolerant mir gegenüber), nur schlichtweg eine viel zu große Portion. Und die Zeit investiert um das ganze zu produzieren stand in keinem Verhältnis zur Zeit in der ich die Portion verputzt habe. Aber hey, das Wetter war heute eh nicht so toll, da kann man auch mal solche Kochexkursionen machen.

Dieser Beitrag wurde unter Artikel, Kochbuch abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.