Angespielt ...

Conflict of Heroes: Awakening the Bear! (second edition) ist eine taktische Konfliktsimulation zum Angriff Deutschlands auf Russland im zweiten Weltkrieg. Generell nicht so mein favorisiertes Thema, aber Conflict of Heroes ist einfach eine Besonderheit in dem Genre, aus spielmechanischen Gründen: es hat eines der am besten ausgefeilten Systeme für das Solo Spiel im Bereich der taktischen Spiele. Die Gegner (je nach Szenario kann man die Russen oder die Deutschen kontrollieren und die andere Seite über eine „AI“ steuern lassen) werden über ein Kartensystem gesteuert, welches situativ aufgebaut ist. Die Karten prüfen diverse Bedingungen und geben Aktionen vor, die der Gegner ausführt – und alles in den Kontext der aktuellen Spielsituation und des Spielszenarios gestellt. Dadurch ergeben sich erstaunlich „intelligent“ wirkende Reaktionen der Gegner, die das Spiel absolut zur Herausforderung machen, auch wenn man Solo unterwegs ist. Dazu kommt die Möglichkeit, über den Firefight-Generator sich eigene Szenarien in einer Art Vor-Spiel zusammenzustellen. Das interessante hier: das Szenario wird neutral aufgebaut, man stellt beide Seiten zusammen, aber welche Seite man spielt, wird erst am Ende entschieden. Dadurch macht es keinen Sinn, wenn man sich das Szenario einseitig zusammenstellt, da man dann die schwächere Seite spielen muss. Im Ergebnis bietet das Spiel dadurch einen sehr hohen Wiederspielwert, einfach weil sich die Situationen ständig verändern. Und damit ist es dann Night of Man – einem anderen taktischen Skirmish-Spiel mit kartengetriebener „AI“ für die Gegner – deutlich überlegen, denn dort gibt es nur die vorgefertigten Solo-Szenarien.