Angespielt ...

Schotten Totten 2 entwickelt sich zu einem unserer Lieblings-Spiele für zwei Spieler. Ein Remake des alten Schotten Totten (das es leider nicht mehr zu kaufen gibt unter dem Namen, nur als Battle Line, aber das eben nur auf Englisch). Im Gegensatz zum ersten Spiel jetzt asymmetrisch mit gerade genug Unterschied in der Spielweise, dass sich die beiden Seiten definitiv unterschiedlich anfühlen, aber trotzdem noch größtenteils die gleichen Sachen machen. Schnell aufgebaut, schnell gespielt und schnell weggeräumt mit genug Taktik um einen für ein paar Spiele zu fesseln. Und der Grafik-Stil ist einfach nett.

Tak ist ein ziemlich interessantes Spiel: inspiriert aus einem Fantasy-Roman von Patrick Rothfuss, zum Leben erweckt als eine fiktives „klassisches“ Strategiespiel. Das schöne daran: man kann es sich problemlos selber machen, wenn man will und geschickt ist. Die Regeln sind super simpel und leicht gelernt, das Spiel aber trickreich mit vielen Möglichkeiten dem Gegner Fallen zu stellen. Wird vermutlich für unseren nächsten Urlaub mitgenommen, weil praktisch zum Draussen spielen.

Am Rande notiert ...

Weil mich Google Authenticator ärgert: In-depth tutorial: How to set up 2FA TOTP with KeepassXC, Aegis and Authy. | Linux.org. Keepassxc ist deutlich netter, wie ich finde, und ist deutlich kontrollierbarer für mich.

Prime Time for Prime Slime is the second of my „reinventing the past“ deck lists. It is actually my first commander precon deck – Mimeoplasm – just spiced up to 11. It kinda is funny how I stuck with the theme of the deck, transitioning it from the precon to Ooze tribal and later reanimator, then turned it into Muldrotha combo and again turned it back to Mimeoplasm, when the Prime Slime secret lair came out (I love the art style), going full on Necrotic Ooze combo this time. It is a ton of fun to play, which is why some of the old stuff from my collection made it’s way into that deck.

Kaalia of the Blast is one of my „lets recreate original commander“ decks. The idea is to keep close to the original structure – one commander with the focus of the deck, a supporting commander that could become the main with some changes, and a big dragon in the same colors. And have the game plan of one of the originals, too. So in a way an updated Kaalia with a bit more focus and dedication, but still Angel/Dragon/Demon beatdown.

Abdel, Agent of the Iron Throne ist meine neueste high-power, near-competetive Kreation. Das Deck hat einen sehr linearen Combo Plan mit viel Redundanz in den Teilen, und vor allem sowohl Combo-Element als auch Combo-Payoff in der Command Zone. Was an Interaktion aufgrund der Farben fehlt, wird durch Resilienz ersetzt. Ich mag ja lineare Combo, weil das dem Spiel einen klaren Plan vorgibt und es zum Beispiel Mulligan-Entscheidungen deutlich einfacher macht.

Dargo for the Lulz ist ein Deck, das mich positiv überrascht hat, wie stark es ist. Ich würde es in eine ähnliche Gegend wie Godo stellen, also durchaus cEDH viable. Zwar ist die Combo nicht alleine der Commander, aber es braucht nur eine weitere Karte (Phyrexian Altar) und es geht los, wenn noch ein paar Treasures rumliegen oder Kreaturen zum Opfern da sind. Und der Plan-B mit Beatdown funktioniert auch gut.

Jhoira, Scrap That! ist mitlerweile mein primäres Deck für cEDH und es hat sich verdammt gut bewährt bisher. Das Deck hat eigentlich immer eine Line, kann auf fast alles reagieren und hat gute Rebuild-Fähigkeiten. Durch mehrere überlappende Combos bietet es flexible Wege durch Stax oder Hate hindurch trotzdem zu gewinnen. Und selbst wenn ich nicht gewinne: das Deck hinterlässt bei den Gegnern definitiv einen bleibenden Eindruck.

Angespielt ...

Rurik: Dawn of Kiev ist ein Kickstarter-Spiel, das bei mir vor ein paar Wochen eingetrudelt ist und seit dem ein paar Mal auf dem Tisch war. Interessante Aspekte bei dem Spiel sind die Aktionswahl mit unterschiedlich bewerteten Beratern in einer eigenen Auktionsphase, in der man die Aktionsmöglichkeiten selektiert und ein bischen die Reihenfolge, in der man diese ausführt, aber wie stark die Aktion sein wird, hängt von dem Mitspielern ab. Ausgewertet werden die Aktionen erst in der zweiten Phase, in der man dann zusehen muss, mit dem was man bekommt klar zu kommen. Die Zielwertungen sind sehr nah beieinander, jeder Punkt zählt. Dazu noch sehr nettes Spielmaterial und eine praktische Sortiereinlage.

Am Rande notiert ...

Bears on a Plane ist mein Versuch ein effektives Prison-Deck in cEDH zu bauen. Erste Versuche mit dem Deck waren dementsprechend „disgusting“. Kann nur sporadisch getestet werden wegen Anger-Management-Issues der Playgroup …

Tin Elves – Blechelfen. Mein letztes Artefakt-Combo Deck für Magic the Gathering. Hat sich beim letzten Spiel super solide angefühlt. Das Deck geht hart auf Artefakte-Combos, benutzt dafür aber eine Reihe von Elementen, die auch super gut für eine Aggro-Strategie funktionieren. Wenn mir meine Combo-Teile weggeschossen werden, greife ich einfach mit einer Horder Thoptern an. Und Emry als Commander hilft mir um den Commander-Tax herum zu kommen, weil ihre Affinity-to-Artifacts Fähigkeit in diesem Deck Gold wert ist – und da sie zusätzlich auch noch ein Combo-Element ist, hat das Deck sehr gute Chancen auf Comebacks aus dem Hintertreffen. Ich werde die Liste vermutlich noch etwas stabilisieren, aber die Zusammenstellung scheint ein echter Treffer zu sein. Geht vermutlich mit nach Bologna.

Angespielt ...

Wingspan ist mein diesjähriger Neuzugang aus Essen (nicht der einzige, aber der, den ich bisher gespielt hab) und ich bin sehr zufrieden, das Spiel gekauft zu haben. Ein Tableau-Builder mit Karten, bei dem die Karten die Aktionsmöglichkeiten verbessern – das fängt schon mal perfekt für mich an. Variabler Setup, geheime Ziele und hohes Combo-Potential in den Karten machts noch besser. Und die ersten Spiele mit 2 und 5 Spielern waren super spannend. Das Spiel bietet einen nette Eskalationskurve im Spiel – die Runden haben weniger und weniger Aktionen, die Aktionen selber werden aber besser und besser. Und wenn man mal eine produktive Combo trifft, fühlt sich das einfach gut an. Dazu ordentliche Verarbeitung der Materialen und ansprechende Grafik, das ist ein slam-dunk für mich.

Am Rande notiert ...

Golos is on a pilgrimage to find the most efficient combos to run in his deck – and I am helping him to achieve his goal. Meine letzte Deckliste, an der ich arbeite. Wird ziemlich hart in Richtung cEDH laufen. Bei den ersten Spielen fühlte sich das schon richtig gut an, auch wenn ein bischen das explosive Combo-Feeling fehlte. Aber das ist in meiner Meta vielleicht auch gar nicht schlecht, wir spielen eher längere Spiele. Daher ist die Liste mehr auf Antworten und weniger auf T2 Combo-Win ausgelegt. Aber von dem, was die Liste macht, geht das voll in meine präferierte Richtung – nicht Suicide-Combo, sondern erstmal schauen was geht, dann zuschlagen, wenn keiner genug antworten haben kann.

Marvel Champions – Fantasy Flight Games Wow, das kommt unerwartet. Es sieht stark nach einem weiteren Ableger des LOTR Systems aus, allerdings auf den ersten Blick etwas streamlined. Aber wenn das ganze trotzdem die Spieltiefe von LOTR erreicht, wärs klasse. Ich habe zwar mitlerweile eine gut laufende Magic Spielrunde, aber so für zwischendurch fand ich LOTR immer eigentlich recht spannend, da viele Spielentscheidungen (speziell der Szenario-spezifische Bau eines Decks) sehr nah an Magic ran kommen.

Wow, Pauper Comes to Paper – mit vereinheitlichter Legalität. Leider werden gleich zwei meiner Lieblings-Commons gebannt: Hymn to Tourach und High Tide. Schade. Aber trotzdem schön, endlich eine einheitliche Legalität für Karten zu haben.

Der London Mulligan wird der offizielle Mulligan in Magic ab Core Set 2020. Klasse. Wir haben den in Commander ausprobiert und er war völlig ok. Und in Pauper wars auch gut. Klar, es gibt sicherlich ein paar Decks, die übermäßig profitieren, aber das kann man anderweitig regeln. Der neue Mulligan hilft einfach „Nicht-Spiele“ aufgrund von mehrfachen schlechten Starthänden zu vermeiden. Es gibt nix nervigeres als ein Spiel im Mulligan zu verlieren, weil einfach jede Hand ohne Länder oder nur Länder war.

A Force to be Reckoned With – die neue Karte „Force of Vigor“ hat mal eben zwei meiner Decks deutlich getroffen. Jhoira als Artefakt-Storm-Deck und Paradox Arcum als Artefakt-Kombo sind beide ziemlich abhängig von ihren Artefakten und Enchantments, so eine Karte kann die mal eben abschalten. Instant-speed. Für lau. Autsch. Wenn andere Liste stärker auf Mana-Dorks statt Mana-Rocks gehen, haben sie genug grüne Karten um den FoV aktiv zu bekommen. Und dann bin ich raus. Jhoira kann sich vielleicht noch knapp halten, Storm hat in der Regel mehrere Vektoren, aber da Artefakte nur mit Shimmer Myr instant-speed werden (und der als Artefakt angreifbar bleibt), ist Arcum wirklich hart betroffen.

May 20, 2019 Banned and Restricted Announcement – da hat mir Wizards of the Coast mal eben zwei meiner Decks komplett neutralisiert – Izzet Blitz braucht die kostenlosen Spells um seine Kreaturen zu pumpen oder Direktschaden zu aktivieren und Skred Delver brauchte sie um die Hand zu füllen im Mittelspiel. Autsch. Ok, in letzter Zeit hab ich meistens Tron gespielt (oder mal GB Tortex, wenn mir nach wilden Boardstates war), aber trotzdem, Skred Delver war immer noch mein Lieblingsdeck wegen seiner explosiven Comebacks.

Ich mag die neue Variante des MTG Mulligan, die in London getestet werden soll. Definitiv muss geschaut werden, ob dadurch Combo nicht zu sehr bevorzugt wird, aber das derzeitige Mana-System und die Struktur des derzeitigen Mulligan führt einfach viel zu häufig zu non-Games, besonders in meinem Lieblingsformat EDH. Und es fühlt sich einfach dämlich an, wenn du auf 4 runter gehen musst und immer noch nur eine mistige Kartenhand hast, oder dann einfach scoopst – und die anderen ihre guten Starthände wegschieben können, weil sie sonst ein Spiel mit N-1 Spielern hätten, bei dem einer zuguckt. Klar, gerade Multiplayer kann man dem anderen direkt einfach einen weiteren 7er Mulligan anbieten, aber die neue Variante würde das nicht nötig machen – ich kann mir halt immer die besten N Karten aus 7 aussuchen, da ist auch ein 4er Mulligan schon verschmerzbar.

Angespielt ...

The Ninth World: A Skillbuilding Game for Numenera ist ein sehr seltsames Spiel, im Prinzip den Bau eines RPG Charakters als Spiel umgesetzt. Der Charakter wird durch unterschiedliche Karten in unterschiedliche Richtungen geführt, verbessert seine Grundfähigkeiten, findet Sonderfähigkeiten und erlebt Abenteuer. Aber alles sehr stark abstrahiert. Für mich trägt sich das Spiel vor allem durch die stimmige Grafik und dadurch, dass Setup und Spiel relativ flott von statten gehen. Solides besseres Mittelfeld, würde ich sagen. Aber für 30-60 Minuten Zeitvertreib durchaus brauchbar. Aber definitiv kein Must-Have. Und für mich schon symptomatisch für Loneshark Games: das Handbuch lässt sehr zu wünschen übrig. Es ist nicht so lückenhaft wie das von Apocrypha, aber manche Sachen sieht man wirklich erst nach mehrmaligem Lesen. Da hätte mehr Sorgfalt und blind Testing wirklich helfen können.

Too Many Bones: Undertow hat es nach nur einem Spiel fast an die Spitze meiner Spieleliste geschafft. Im Prinzip ist es ein RPG in der Kiste – Charakter auswählen, verschiedene Werte hochleveln und für jeden Charakter ein eigener Baum an Fähigkeiten. Dazu dann noch die Tatsache, dass sich jeder Charakter völlig unterschiedlich spielt. Und ausprobiert werden die Charakter dann in mehreren Szenarien mit Kämpfen gegen unterschiedlichste Gegner in einer Abwandlung des Hoplomachus Kampfsystems. Dargestellt werden Gegner und eigene Figuren durch Stapel von Pokerchips, die Fähigkeiten und Aktionen durch Würfel. Berge von Würfeln. Aber durch die vielen Manipulationsmöglichkeiten ist man nicht dem Würfelglück hoffnungslos ausgeliefert, sondern behält immer ein gewisses Maß an Kontrolle. Und das ganze dann Spielspaß pur, für mich besonders im Solo-Spiel.

Mal ein wirklich neues und interessantes Thema? Petrichor könnte genau das sein, was ihr sucht. Wo sonst repräsentieren die Spieler konkurrierende Wettersysteme, die sich gegenseitig im Wettbewerb für die beste Bewässerung von Nutzpflanzen befinden? Sehr schöne Komponenten, ein sehr freundlich gestaltetes Spiel und ein absolut brutales Feeling. Die Wolkensysteme kämpfen um Dominanz auf der „Landkarte“, streiten um die Frage, wer das nächste Wetter bestimmt und stoppen Angriffe der gegnerischen Wolkensysteme und das ganze im Kampf um Punkte. Da kommt schon fast Wargame-Feeling auf. Am Anfang wirkt es etwas sehr komplex, da die Auswirkungen der eigenen Aktionen immer gleich mehrere Bereiche beeinflussen und man praktisch alle Wege zu Siegpunkten im Auge behalten muss, um nicht abgehängt zu werden. Nach ein paar Aktionen hat man das aber raus und das Spiel läuft flüssig. Wiederspielwert ist durch die hohe Variabilität des Setup gegeben.

Architects of the West Kingdom ist mein Mitbringsel (eines von mehreren) von der Spiel 2018 aus Essen. Ich mag den Grafikstil von The Mico sehr und die Tatsache, dass Shem Phillips da als Entwickler dran gearbeitet hat, machte mir Hoffnung. Und das Spiel liefert ein sehr gutes Bild. Ein sehr eigenwilliger Blick auf Worker-Placement kombiniert mit einem dualen Zielweg (tugendhaftes Kathedralen-Bauen oder diebisches Hinterziehen und Schwarzmarkt-Handeln) gibt viel Spielspaß, zumindestens in unserem ersten Spiel. Wird definitiv öfter auf den Tisch kommen, es ist nicht zu komplex im tatsächlichen Spiel, die Aktionen sind keine riesigen Ketten wie bei Viticulture, sondern in der Regel direkt mit dem verbunden, was man als nächstes machen will. Dazu das fehlende Blocken und sukzessive Verbessern der eigenen Aktionen, das Gefangensetzen der gegnerischen Worker wenn sie einem zu effizient werden, alles sehr interesssante Aktionsmöglichkeiten.

In der letzten Zeit hat sich Iron Curtain bei uns nach vorne gespielt. Das ganze ist fast ein Twilight Struggle als Microgame. 18 Karten, ein paar Holzwürfel und ab gehts. Jede Karte kann für 1-4 (je nach Karte) Einflußwürfel oder für ihren Event benutzt werden, generell geht es um Einfluss in Ländern und Regionen der Welt. Und es ist beeindruckend, wie viel Spieltiefe in diese kleine Schachtel und das wenige Materia gepackt wurde. Macht definitiv viel Spaß zu spielen. Das Spiel ist von den gleichen Machern wie 13 Tage, das uns auch schon super gefallen hatte.

Ethnos hatte ich schon länger auf der Wunschliste, habe dann irgendwann zugeschlagen, weil ich noch ein relativ leicht zu erklärendes Spiel für bis zu 6 Spieler haben wollte, das ich im Prinzip mit jeder Gruppe spielen kann. Nicht lange erklären, eingängiges Spielprinzip (ein bisschen erinnert es an Zug um Zug, nur werden hier Einflußmarker in ein Land gesetzt anstelle Züge auf eine Karte) und schnell zu spielen. Auch bei 6 Spielern sind wir in der Regel in einer bis anderthalb Stunde(n) durch. Und es macht richtig Laune. Klar, durch das Spielkonzept ist man – genau wie bei Zug um Zug – stark davon abhängig, was man zieht. Aber mit taktischem Geschick und Aufmerksamkeit kann man schon dem Zufall eine grobe Richtung abtrotzen. Die verschiedenen Fraktionen, die im Spiel vorkommen, können frei als 6-aus-12 zusammengestellt werden, was das Spiel drastisch ändern kann – Halblinge im Spiel fühlen sich völlig anders an (plötzlich spielen alle sehr große Kampftrupps) als zum Beispiel Zentauren (jeder will welche, weil man zwei oder mehr Kampftrupps spielen kann). Elben und Zauberer halten die Hände gefüllt, Zwerge reduzieren die Kampftruppengrößen für die Punkte. Sehr launig und trotz der Variabilität leicht zu vermitteln.

Renegade ist ein Spiel von Ricky Royal, einem meiner Lieblings-Youtuber zu Brettspielen. Er zeigt vor allem gerne Solo-Spiele und Renegade ist ein erstklassiges Solo-Spiel, natürlich auch Coop mit mehreren Spielern zu spielen. Cyberpunk Thema, Deckbuilding ala Mage Knight, aber mit einem stets und dauerhaft größenbeschränkten Deck (immer 15 Karten). Die Karten haben doppelte Funktion (jedenfalls die Karten, die man ins Deck kauft), entweder Kommandos oder Ereignisse. Und eigentlich lohnt sich kaufen immer, da man direkt auf die Hand kauft, also in der Regel seine Hand verbessert. Dazu ein mehrstufiges Spiel mit Zwischenzielen, die man für einen Bonus erreichen kann, oder gegen einen Malus ignorieren kann. Das ganze mit einem sehr schlanken Area-Control-Aspekt. Mir gefällts ausgesprochen gut.

One Deck Dungeon: Forest of Shadows ist ein weiteres Solospiel. Ok, man kann es auch kooperativ mit zwei Spielern spielen, aber irgendwie ist das für mich vom Feeling her trotzdem eher Solo im Fokus. Ein klassischer Rogue-like, nur halt als Karten+Würfel-Spiel. Wie in den alten Computer-Spielen ist man eine einzelne (oder halt zu zweit) Kämpferin verschiedener Klassen, die sich durch ein Verlies kämpfen muss, drei Level tief, um sich dann dem Endgegner zu stellen. Auf dem Weg besiegt man Monster und Prüfungen und erhält dafür Fähigkeiten, Gegenstände oder Tränke. Im Ende sind das natürlich alles nur weitere Würfel und Würfelmanipulationen, aber thematisch funktioniert das alles erstaunlich gut und ist – trotz des überschaubaren Kartenumfangs – erstaunlich abwechslungsreich.

Auf der immer währenden Suche nach interessanten Solospielen bin ich kürzlich über Wars of Marcus Aurelius: Rome 170-180CE gestolpert. Hollandspiele ist ein kleiner aber feiner Wargame-Verlag, der eine ganze Reihe knackiger Solospiele raus gebracht hat. Und mit den Kriegen des Marc Aurel haben sie meiner Meinung nach einen echten Kracher hingelegt: eine Mischung aus State of Siege und CDG. State of Siege zeichnet sich ja durch die verschiedenen Fronten aus, die auf ein Zentrum hin drängen und dem Spieler einen konstanten Gegendruck bieten und ständig drohen ihn zu überwältigen. Dieses Element gibt es hier auch. Aber wo bei State of Siege eigentlich nur die Würfel dominieren und Karten eher nur einen historischen Rahmen spannen, sind hier die Karten absolut zentral. Der klassische CDG Mechanismus erlaubt Karten für gewöhnliche Aktionen einzusetzen, oder für das gedruckte Ereignis. Generell gibt es mehrere Verwendungen für Karten und der Spieler kann seine Kartenhand managen über die Jahreszeiten des aktuellen Jahres, hat also stets die Überlegung die Karten einzusetzen oder aufzuheben. Dazu kommt der durch Karteneffekte getriebene Gegner. Würfel kommen nur noch zur Ermittlung von Konfliktsiegen zum Einsatz und es gibt eine Menge von Möglichkeiten auf das Würfelergebnis einzuwirken. Eine insgesamt wirklich gute Mischung, die allerdings knackhart daher kommt, da verliert man schnell mal im Frühling des zweiten Jahres …

Fields of Green ist im Prinzip eine Überarbeitung von Among the Stars – das gleiche Drafting von Karten, der gleiche Aufbau eines Tableaus, auch wieder die Abhängigkeiten der Anordnung der Karten für Siegpunkte (und es gibt die gleichen drei Arten von Karten mit Sofort-Effekt, Runden-Effekt und Spielende-Wertung). Aber statt Raumstationen im Weltall dreht sich hier alles um die Äcker und das liebe Vieh. Spiel-Urlaub auf dem Bauernhof sozusagen. Das ganze in einer netten Packung mit sehr klaren Regeln und Rundenabläufen und ein paar neuen Tricks gegenüber dem Vorgängerspiel. Leider so wie das Vorgängerspiel wieder nur für 4 Spieler, aber eine 5-Spieler-Erweiterung ist schon unterwegs. Für größere Gruppen ist aber immer noch 7 Wonders ungeschlagen als Drafting-Spiel.

Ich habe endlich mal Innovation auf den Tisch bekommen beim wöchentlichen Spieletreff und muss sagen, es gefällt. Ich hatte bisher ja nur mit einer Fan-Solo-Regel gespielt, aber mit mehreren Spielern ist ein hoch-interaktives Spiel wie dieses einfach besser. Die Kartenkombos auszunutzen klappt im Solospiel nicht, daher fallen viele Interaktionen schlicht unter den Tisch. Das Spiel bietet eine Menge Kombos und einen interessanten Fluss durch das Partizipieren anderer Spieler an kooperativen Dogmen (Karteneffekten) und der Art wie betroffene Spieler bei imperativen Dogmen ausgewählt werden. Macht definitiv Spaß auf mehr, allerdings ist das Spiel wirklich sehr Textlastig und vermutlich erst richtig gut, wenn die Spiele alle schon mehrfach gespielt haben und wissen, was an Karten im Spiel unterwegs ist.