Am Rande notiert ...

Wenig Trauer um elektronisches Lohnmeldeverfahren ELENA. Wo wir gerade bei peinlich sind – die Nummer der Regierung mit Elena ist ja auch wieder so eine dämliche Luftnummer die Haufenweise Geld kostete aber letztendlich nichts brachte und nicht funktioniert. Und nebenbei auch noch gegen Gesetze zum Datenschutz verstößt. Und sowieso schlichtweg idiotisch war – die Daten, die dort erhoben werden sollten, sind ja nun wirklich für den angekündigten Zweck unsinnig gewesen in weiten Bereichen. Warum unsere Regierung aber immer wieder solche idiotischen Projekte überhaupt startet, obwohl die Probleme schon im Vorfeld bekannt sind, das muss mir mal jemand verständlich erklären.

Copiepresse: Googles Suchmaschine zeigt wieder belgische Zeitungen. Die Internetversteher von den großen belgischen Presseergüssen haben dann doch mal gelernt, das Internet zu vestehen (wenigstens den Teil von „bist du raus, bist du draussen“ den sie sich selber eingebrockt haben). Schon ziemlich peinlich, was die da getrieben haben.

WSGID When your WSGI app becomes a nix daemon. Mongrel2 von Zed Shaw hat mich schon geraume Zeit interessiert, aber das grösste Manko war, dass es nicht viele Python Frameworks gibt, die direkt mit Mongrel2 arbeiten. wsgid löst das Problem, es ist ein WSGI Server für Mongrel2 und kann damit dann Frameworks ankoppeln, die unter WSGI laufen können – zum Beispiel ist damit Mongrel2 als HTTP Server für eine verteilte Django-Installation benutzbar. Durch den Einsatz von ZeroMQ bei Mongrel2 ist das ganze dann deutlich flexibler strukturierbar als mit den klassischen (FCGI basierten) Serverintegrationen.

Typekit. Ich bin ja immer noch am Rumforschen über Webfonts und deren einfachen Einsatz in verschiedenen Situationen, speziell auch der Suche nach brauchbaren Fonts. Typekit sieht dabei ganz interessant aus, deren freies Angebot ist zwar ein bischen eingeschränkt, aber die Preise für die größeren Pakete sind nicht völlig utopisch – zumindestens wenn deren Behauptung einer effizienten Auslieferung der Fonts über HTTP auch wirklich der Realität standhält. Im Prinzip mietet man die Fonts für die Nutzung anstelle sie zu kaufen und selber zu hosten. Für WordPress gibt es da eine Reihe Plugins, dieses hier von OM4 scheint auch aktuell gepflegt zu sein.

Elnode – an Emacs version of node.js. Mal wieder ein Projekt aus der Klasse „weil es geht“ – ich glaube jedenfalls nicht, dass irgendjemand auf die Frage „wie will ich meine Webservices betreiben“ als Antwort spontan „Emacs“ sagen würde. Aber nunja, das Betriebssystem mit eingebauten Basisfunktionen zur Textverarbeitung kann eben auch einen asynchronen Webserver darstellen.

Replication, atomicity and order in distributed systems. Sehr interessanter Artikel über Verteilung und Ordnung in verteilten Systemen mit paralleler Ausführung – denn das ganze ist nicht wirklich trivial. Lesenswert alleine für die Links auf verschiedene Projekte in dem Umfeld. Am Ende ein bischen ein Cliffhanger, weil auf einen kommenden Artikel verwiesen wird – hoffentlich kommt der auch, denn dessen Thema klingt ebenfalls interessant.

Kivy: a crossplatform framework for creating NUI applications. Interessante neue GUI-Library für Python, läuft auf verschiedensten Plattformen (und neben den drei Großen Desktopumgebungen ist mit Android ist auch schon eine mobile dabei) und kann OpenGL zur Beschleunigung der Ausgabe einsetzen (intern haben die einen JIT, der die Basisfunktionen compiliert und so schnelle Ausführung ermöglicht).

Simple, Secure, Scalable Web Development with Opa. Das Opa Buch ist auf den ersten Blick eine sehr vollständige Einführung in die Sprache Opa und ihre Motivation. Was auch begeistert: die Installation unter Linux basiert nur auf Basispaketen, da wird nicht erstmal das halbe Internet runtergeladen und installiert nur weil man eine Sprache benutzen will. (Was bei Spielereien mit Opa übrigens eher nicht so positiv auffällt: sehr lange Compile Zeiten – schon die im Buch gelieferten Beispiele, die ja nicht gerade überragend groß sind, liegen schnell mal bei recht heftigen 15-20 Sekunden …)

Bulbflow: a New Python Framework for Graph Databases. Auch wenn ich immer wieder denke, Graphdatenbanken sind eigentlich sowas von 70er Jahre, nicht alles was alt ist ist automatisch schlecht – IMS ist ja auch immer noch da und für manche Zwecke sehr interessant. Und das hier klingt interessant, sowas wie DBAPI für Graphdatenbanken, so dass man in seinen Projekten auch mal die Datenbank wechseln kann, ohne das alles komplett umgeschrieben werden muss.

The Pragmatic Bookshelf | Core Data. Das Buch klingt recht interessant, Core Data wird auch bei MacRuby voll unterstützt, wäre also vielleicht interessant sich das zu holen und zu lesen.

Scripts Tagged fluid – Userscripts.org. Mal verlinkt, denn Fluid ist ein wirklich cooler site-specific Browser für OSX und mit zum Beispiel dem Google+ Dock Badget echt praktisch. Und mit den getrennten Cookiespeichern von Fluid kann man auch mehrere Google+ Profile offen halten (oder auch andere Sites, die mit Cookies arbeiten).

Responsive Applications – Mono. Ein Artikel über die verschiedenen Wege wie man Anwendungen mit GTK# aufbauen kann, damit sie zügig reagieren und das Userinterface nicht blockieren, obwohl GTK# single-threaded ist (also nur vom GTK#-Thread auf das UI zugegriffen werden darf).

Jtalk Smalltalk. Keine Ahnung wieso das bisher an mir vorbeigeschlichen ist – aber eine recht vollständig wirkende Smalltalk-Implementation in JavaScript inklusive IDE mit Class-Hierarchy-Browser ist schon durchaus bemerkenswert, auch wenn es nicht das erste Projekt dieser Art ist (Clamato wäre ein anderes, aber das scheint größtenteils tot zu sein).

jQuery vs MooTools: Choosing Between Two Great JavaScript Frameworks. MooTools hab ich ein bischen aus den Augen verloren, früher (bevor ich mit jQuery und dessen vielen Plugins Bekanntschaft gemacht habe), war es meine bevorzugte Library für JavaScript. Von daher mal interessant zu lesen, wie es sich mit jQuery vergleicht (aus der Sicht eines MooToolers geschrieben).

Aber da muss man doch was gegen tun! – Die Raummaschine. Durchaus mal sinnvoll das zu lesen und drüber nachzudenken. Wie im WDR öfter mal gesagt: viertel stunde drüber nachdenken. viertel stunde. schaffst du schon. Denn ich will vom Datenschutz die Werkzeuge und rechtlichen Mittel um die Ausbreitung meiner Daten zu kontrollieren, aber keine Bevormundung darüber, was ich mit Daten machen darf (indirekt über die massiven Regulierungsversuche von Diensten). Ich will selber entscheiden können was veröffentlicht wird – aber ich will auch die Möglichkeit haben zu sagen „jetzt nicht mehr“ und eine Verpflichtung der Anbieter zu sinnvollen Werkzeugen. Dazu gehört für mich aber eben nicht nur „Verbieten“ und „Regulieren“ – sondern vielmehr so Dinge wie Datentransportabilität (ich will ein Eigentumsrecht an meinen Daten!) und nachvollziehbares Löschen. Denn ich habe durchaus Interesse an Diensten und Dienstleistern die mit meinen Daten arbeiten – soziale Netze machen durchaus Spaß und können auch sinnvoll sein.

Google Plus RSS Feeds. Interessanter Post, nicht offiziell von Google, aber eine nette kleine App mit der man seinen Stream per RSS abgreifen kann. Damit und mit Twitterfeed kann man dann seine Google+ Posts nach Twitter oder Facebook schieben.

asuhan / happy. Auch nicht uninteressant: ein PHP Interpreter bzw. Compiler in Python auf Basis der PyPy Toolchain. Ok, ist jetzt nicht der Brüller, ich glaube nicht, dass ich schon sehr oft die Frage hatte „wie kann ich jetzt in Python PHP Code ausführen“ – aber z.B. wenn eine Site auf Django-Basis den Nutzern PHP als Scriptsprache zur Verfügung stellen will, könnte sowas durchaus interessant werden – PHP ist nunmal  eine der bekanntesten Scriptsprachen für das Web, Python aber mit einigen Frameworks einfach sehr viel interessanter aus Produktionssicht.

cfbolz / Pyrolog. Hatte ich den schon mal? Ein Prolog-Interpreter in Python, der die PyPy Toolchain benutzt. Könnte sehr interessant werden wenn man mal wieder ein bischen Regellogik in seinen Programmen braucht aber nicht unbedingt externe Tools dafür anwerfen will.

The Node Beginner Book » A comprehensive Node.js tutorial. Falls ich mir wirklich Node.js nochmal näher angucken will, könnte das (freie!) Buch hier hilfreich sein. Oder auch für andere, die das gleiche vor haben.

JQuery-Wysiwym – PushingKarma. Noch was das für mich interessant werden könnte: ein Markdown (unter anderem) Konverter in JavaScript. Kann benutzt werden um einen Life-Editor für Markdown-Code zu bauen. Ob man das für Restructured Text erweitern könnte? Denn das ist eines der Probleme mit denen ich mich öfter mal rumschlage, das ich für Docbook/XML Output eben ReST als Input habe, aber dann keinen geeigneten grafischen Editor.

pdf.js reached its first milestone. Und weil wir gerade bei JavaScript und PDF sind: mit dem Projekt hier kann man PDF Dateien ohne PDF Reader anzeigen – nur mit HTML5 und JavaScript. Sehr interessant, wenn das weiter ausgebaut wird, könnte das an vielen Stellen den PDF Reader völlig überflüssig machen.

PDFKit — A PDF Generation Library for Node. Ich glaub ich muss mir doch nochmal wieder Node.js angucken. Und CoffeeScript. Diese PDF Generierung sieht sehr interessant aus und könnte bei einigen Projekten ganz praktisch sein. Wobei mir bei solchen Libraries immer der Highlevel-Teil fehlt – das eigentliche Layouten. Wann baut jemand eine TeX Engine in JavaScript? Hyphenator liefert ja schon eine sehr gute Silbentrennung, aber was einfach fehlt ist eine gute Layoutengine zur Verteilung von Texten auf definierten Seiten. Und bitte auch mit guter Unterstützung für Tabellensatz.

Parenscript. Darf man nicht vergessen, wenn man von Lisp-in-JavaScript redet, denn das ist wohl der Urvater und am weitesten ausgebaute Dialekt. Besonderheit ist auch noch: keine Runtime, es wird wirklich nur JavaScript direkt erzeugt ohne Abhängigkeiten (ausser natürlich den Abhängigkeiten die man selber in den Code reingebracht hat). Hatte ich wohl im alten Blog schon mal, aber egal.

manuel/edgelisp. Weil ich nie die Finger von Klammern lassen kann – ein Common Lisp Dialekt und dessen Implementation, die nach JavaScript compiliert un den Lisp-Code im Browser ausführbar macht. Macht einen recht vollständigen Eindruck – viele andere Projekte zeigen nur die rudimentären Elemente, aber hier gibts auch schon generische Funktionen und Makros.

paver/paver. Klingt interessant, wie eine Mischung aus SetupTools/DistUtils und Make (bzw. deren high-level Kumpel Rake/Cake). Könnte ich mir mal angucken, denn für Python-Projekte wäre das vielleicht doch recht praktisch – allerdings sind die Standardtools von Python auch schon ganz brauchbar.

PerlDancer – The easiest way to write web applications with Perl. Zur Ergänzung meiner Sammlung von Sinatra-angelehnten Microframeworks für Webanwendungen hier noch eines in Perl. Nicht das ich jetzt unbedingt Perl wieder einsetzen wollen würde – ist eher wegen der Vollständigkeit hier aufgeführt.

Tuning Your PostgreSQL Server. Hab ich gerade gebraucht, und damit ichs nicht immer wieder googeln muss, hab ich mal ein Blogmark gemacht. Zusätzlich muss man warscheinlich auch noch Kernelparameter hochsetzen, damit der shared memory überhaupt alloziert werden kann. Denn PostgreSQL mag viel Speicher wenn man komplexere Queries absetzt und die Default-Allokation von ca. 100 MB ist definitiv viel zu niedrig für ernsthaften Einsatz.

Max Pechstein im Ahlener Kunstmuseum – sollte ich mir mal auf den Kalender packen, das ist einer meiner Lieblingsexpressionisten (neben Schmidt-Rottluff und Kirchner) – die Bilder in ihrer Farbigkeit sind für mich einfach das größte.

danlucraft/git.js. Wow, beeindruckend. Und potentiell sehr interessant – git als genereller Synchronisationsmechanismus ist ausgesprochen praktisch und Integration von Git-Funktionalität in Webanwendungen könnte einige Probleme gut lösen (z.B. wenn es um Synchronisation mit anderen Stellen geht, oder natürlich für Dokumenteninterne Versionierung). Muss ich mir mal genauer angucken bei Gelegenheit, ich hätte da schon die eine oder andere Idee wie ich das einsetzen könnte. Ist im Moment noch recht rudimentär, aber beobachten lohnt sich sicherlich.

Google+. Hab jetzt auch so ein lustiges Spielzeugdingens. Allerdings noch nicht so richtig die Idee, wofür ich das brauche. Was gefällt ist die schon recht gute Integration mit anderen Google Diensten, obwohl ich mich schon wundere, dass ich aus dem Google Reader nicht meine Empfehlungen automatisch nach Google+ laufen lassen kann. Oder das ich nicht einen einfachen RSS Feed nach Goolge+ importieren kann für automatische Posts. Schaun mer mal wie sich das entwickelt. Den Aufbau für das gezielte Sharing mit verschiedenen Empfängergruppen find ich jedenfalls schon mal deutlich durchdachter als das seltsame Zeug bei Facebook.